Amici-Treffen 2014

Amici-Treffen erstmals im Missione


Neben alt Bundespräsident Pascal Couchepin und Präfekt Herbert Volken durfte Amici-Obmann Tony Jossen den beschlussfähigen Gemeinderat von Naters begrüssen: Gemeindepräsident Manfred Holzer und die Gemeinderäte Philipp Matthias Bregy, Franz Ruppen und Yves Zurwerra. Letzterer Vizepräsident des Stiftungsrates und treibende Kraft im Museumszentrum Oberwallis – La Caverna. Für seinen unermüdlichen Einsatz – so Tony Jossen – habe Yves Zurwerra eine symbolische Hellebarde verdient.
Und an die Gemeindeväter gewandt: «Es ist mir ein echtes Bedürfnis, auch hier und heute, euch allen ein ganz grosses Vergelt’s Gott zu sagen für die grossherzige Unterstützung unseres weltweit einzigen Gardezentrums und des künftigen Museumszentrum La Caverna. Unabhängig von parteipolitischer Färbung und Zusammensetzung durften wir die uneingeschränkte Sympathie der Gemeinde geniessen und stiessen mit unseren Anliegen auf offene Ohren. Dies ist bei der gegenwärtigen finanziellen Situation unserer Gemeinde keine Selbstverständlichkeit. Aber wie es halt ist: Kultur und Museen sind nur in den seltensten Fällen gewinnbringend, gehören aber zutiefst zum menschlichen Wesen. Darum sind wir auch künftig auf eure Rückendeckung angewiesen. Wir tun unser Bestes bei der Suche nach neujen Stiftern und Amici – und das erst noch um Gottes Lohn.»


Tony Jossen, Amici-Obmann

Der Papst – ein Mann mit eindeutigen Botschaften…
Nach seinem 1. Amtsjahr sagt der 77-jährige Papst dem «Corriere della Sera»: «Der Papst ist ein Mann, der lacht, weint, ruhig schläft und wie alle Menschen Freunde hat. Der normale Mensch Jorge Mario Bergolio, der seit dem 13. März 2013 Franziskus heisst!». – «Ich bin ein Sünder und bitte um euer Gebet!» Das hat wohl noch kein Papst von sich gesagt!
Er mistet aus in der Kurie und vor allem in der Vatikanbank. Er entlässt niemanden, aber er sorgt dafür, dass die grössten «Sünder» freiwillig kündigen!
Seine Botschaft ist eindeutig: Schluss mit Theologenstreit, Bürokraten und Karrieristen. Er bevorzugt Hirten und Seelsorger, die nicht auf Form, sondern Substanz achten.
In seinem Schreiben «Evangelii Gaudium» schreibt er: «Im Zentrum des Christentums steht nicht die Lehre, sondern eine Person, und aus der Begegnung mit ihr erwächst der Glaube!»
Es gäbe noch viel zu berichten. Denken wir nur:


an die Einmaligkeit von vier Päpsten vor der Basilika Sankt Peter bei der Heiligsprechung seiner Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. am Barmherzigkeitssonntag oder
an die eindrückliche Friedensfeier in den Vatikanischen Gärten durch das gemeinsame Pflanzen eines Olivenbaumes und das Gebet mit Schimon Peres, Mahmud Abbas und dem orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. im Schatten der Peterskuppe oder
seine eindrückliche Verurteilung aller Kriege und sein Bitten um Frieden auf den Soldatenfriedhöfen des Ersten und Zweiten Weltkrieges im Friaul oder
seine erste Reise in ein europäisches Land nach Albanien, wo seit langem das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Christen Alltag ist, mit einer Messfeier auf dem Mutter-Teresa-Platz oder
die Einberufung einer Bischofsynode für das nächste Jahr mit der einer nie dagewesenen offenen Vorbereitungssitzung und einem entsprechend brisanten Ergebnispapier zum Thema «Kirche und Familie». Zitat: »die Kirche, ist berufen, sich ohne Zögern der blutenden Wunden anzunehmen und in vielen Menschen ohne Hoffnung die Hoffnung neu zu entfachen!» Und weiter: «Das Reich Gottes darf uns nicht abhanden kommen, sonst werden wir im Reich des Teufels enden!» oder
er bezahlt Stromrechnungen und Mieten für kinderreiche Familien in finanziellen Nöten und lässt für die Obdachlosen unter den Kollonaden Berninis Duschen installieren oder
seine kommende Reise in die Türkei mit einem Besuch der Hagia Sophia und einem ökumenischen Gebet mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I.
Die Aufzählung ist weiss Gott nur bruchstückhaft, aber trotzdem mehr als beeindruckend nicht nur für seine Leibgarde, sondern für alle, die ein gutes Herz haben.
Hören wir also vermehrt auf unsern Hirten und beten wir für ihn! «acriter et fideliter» («Tapfer und Treu»!) Evviva Papa Francesco!


Stiftungsratspräsident Stefan Ruppen stellt die Frage: «Was ist ein Museum?» und liefert gleich zwei provokative Antworten: Professionelle Einmottung oder Aufbewahrung von Sachen, die nicht mehr gebraucht werden!
Das gilt selbstverständlich nicht für das Gardemuseum. Dank dem grossen Einsatz des Kurators Werner Bellwald werden die Gegenstände auf interessante Weise zugänglich gemacht. Pflege, Unterhalt, thematische Erweiterung und Ausbau stehen im Zentrum seiner täglichen Arbeit. Dazu gehörten nicht nur wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch Reinigung und Unterhaltung.
Ein neues, grosses Ziel ist für 2016 gesteckt: Die Realisierung der «Sala Guardia». Ein Beispiel, dass das Museum lebt und sich weiter entwickelt.
Einen herzlichen Dank richtete Stefan Ruppen an seine Kollegen im Stiftungsrat und vor allem an die Gemeinde Naters für ihr gross- und einzigartiges ideelles und finanzielles Engagement.


Stefan Ruppen, Stiftungsratspräsident

«Es ist nicht wie immer», betonte Kassier Roland Walker. Zum ersten Mal sind wir im Zentrum Mission vor so zahlreichen amici, e questo mi fa molto piacere. Was wie immer ist, dass meine Vorredner ihr rhetorische Feuerwerk gezündet haben. Ich begrüsse euch als Kassier unseres Freundeskreises und als Präsident der Ex-Gardisten der Sektion Wallis.

Die wichtigsten Zahlen unseres Freundeskreises
Erfolgsrechnung per 31.12.2013

Ertrag
Beiträge und Spenden CHF 26‘495.90
Bankzinsen CHF 17.00
CHF 26‘512.90
Aufwand
Amici-Spende an Gardemuseum CHF 12‘000.00
Aufwand amici Tag 13.11.2013 CHF 11‘130.20
Porti, Telefon, Drucksachen CHF 2‘420.90
CHF 25‘551.10
Vortrag Rechnung 2014
CHF 961.80

Bilanz per 31.12.2013

Das Vereinsvermögen per 31.12.2013 beträgt CHF 14'124.45


Roland Walker, Säckelmeister

Durchschnittlich 1 Führung pro Tag


In 2465 Führungen haben wir Ex-Gardisten seit dem 11.11.2006 in 1465 Gruppen durchs Museum geführt. Rund 35'000 Personen haben Einblick ins Gardeleben erhalten.
Seit der Eröffnung durch die damalige Bundespräsidentin Michelin Calmy-Rey haben wir durchschnittlich 1 Führung pro Tag gemacht.
Durchschnittlich bestand eine Gruppe aus 14 Personen was wir als ideale Gruppengrösse ansehen. Grössere Gruppen durch die Schatzkammer zu führen, ist weder für den Führer noch für die Besucher interessant. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Führer durch ihre interessanten Erzählungen und Erinnerungen aus ihrem Gardeleben die Boxen in der Schatzkammer lebendig erscheinen lassen.
Vom 1.11.2013 bis zum 31.10.2014 haben wir 169 Gruppen in 211 Führungen durchs Gardemuseum geführt. Teilgenommen haben daran rund 2900 Personen.
Dazu kommen im gleichen Zeitraum rund 100 Gruppen, die in 180 Führungen durch die Freunde der Festung durch die Festung geführt wurden. Daran teilgenommen haben rund 2300 Personen.
Ich kann mich nur wiederholen: Für den Stiftungsrat und den Museumsmacher ist das Gardemuseum, so wie es heute betrieben wird, ein riesiger Erfolg. Mehr ist von unserer Seite mit reiner Freiwilligenarbeit nicht möglich.
Damit wir der grossen Nachfrage gerecht werden können sind wir auf den Einsatz unserer Gardisten angewiesen.

Führungen pro Führer seit 11.11.2006
Mit 577 Führungen ist Sigi Heinzen weiterhin einsam an der Spitze gefolgt von Hugo Wyssen (310 Führungen) und Martino Karlen (288 Führungen). Dieses Jahr hat Alois Baumgartner mit 40 Einsätzen am meisten Führungen gemacht.
Dass die Frauen der Führer tatkräftig bei Aperos oder an den Samstagnachmittagen Kassadienst leisten sei an dieser Stelle auch ganz herzlich verdankt. Gardistenfrauen sind hilfsbereit und verständnisvoll.

Danken möchte ich euch allen, amici und Stifter
Danken möchte ich all den Sponsoren und Gönnern.
Allen voran der Loterie de la Suisse romande, der Gemeinde Naters mit seinem initiativen Kulturverantwortlichen, Gemeinderat Ives Zurwerra. Ives, wir schätzen deine Zusammenarbeit sehr.

1 Quadratmeter Petersplatz im Gardemuseum

Vor einer Woche war ich für 6 Tage auf Rombesuch. Jetzt verbindet mich dieser San Pietrino (Pflasterstein) mit dem Peterplatz. Ja es ist ein San Pietrino vom Petersplatz. Was unser Polizeikommandent Varone nicht geschafft hat, nämlich Kulturgut ausser Lande zu schaffen, haben die Gardisten locker erledigt.
Rund 100 dieser San Pietrini sind in die Schweiz transportiert worden. Mit 30 davon werden wir im Gardemuseum 1 Quadratmeter Petersplatz plastern. Die ganze Geschichte dazu könnt ihr dann im Museum lesen.

Grüsse vom Getti
Gerne überbringe ich euch allen die besten Grüsse von unserem Getti, dem Gardekommandanten Daniel Anring, und dem neuen Gardekaplan Mons. Pascal Burri.
Was ihr wissen müsst: der amici-Tag ist heute in Rom bei der Garde sehr bekannt und geniesst viel Sympathie.

So rufe ich euch zu
evivano gli amici
eviva la guardia sivzzera
eviva papa Franceso, cosi simpatico, cosi caro et per alquini un po pazzo


Museumskurator Dr. Werner Bellwald konnte die Stifter und amici auch dieses Jahr wieder aus erster Hand über Erweiterungen im Gardemuseum informieren. Sicher ein Grund für den enien oder andern, dem Museum wieder einmal einen Besuch abzustatten. Es gibt immer wieder sehenswerte Überraschungen.
So berichtete Werner Bellwald von einem Bild, das er in Zürich, in der Wohnung des Exgardisten und langjährigen Zentralfähnrichs Willy-Pius Ulmann entgegennehmen konnte. Dort war während langen Jahren ein «Gardestübli» eingerichtet, in welchem sich die Mitglieder der Sektion Zürich jeweilen zum monatlichen Hock trafen. Bevor nun Willy-Pius und Ann-Christine Ulmann in ihre Altersresidenz übersiedelten, zügelte das Bild in Museum nach Naters.
Und nicht nur ein Bild zügelte von Zürich nach Naters: Auch eine veritable venezianische Gondel. Diese wurde Papst Johannes XXIII. von einer Pilgergruppe geschenkt. Dieser wiederum gab sie an die Schweizergarde weiter, wo sie als erster Preis in der traditionellen Weihnachtstombola von Josef Stirnimann (GSP 1957–1959) gewonnen wurde. Stirnimann wanderte später nacvh Kanada aus und Gardekamerad Lorenz Gamma aus Altdorf übernahm die Gondel, gegen das Versprechen, sie nie in einem Trödlerladen zu verkitschen... Nein, sie ist nicht in einem Trödlerladen gelandet, sondern im weltweit ersten und einzigen Gardemuseum.
Und von einer weiteren nicht alltäglichen Dokumentation konnte der Kurator berichten: Über den ersten schwarzen Schweizergardisten Daniel Bachmann.


Werner Bellwald, Museumskurator


Kardinal Matthäus Schiner zurück im Wallis

Obmann Tony Jossen, Präfekt Herbert Volken, Gemeindepräsidentin Christine Clausen, Ernen, und die Kuratoren Alex Claude, Zug, und Werner Bellwald, Naters, mit dem Schiner-Porträt


Alex Claude, Sammlungskurator Museum Burg Zug, ist mit «grossem Gepäck» nach Naters gereist. Er übergab dem Gardemuseum ein Porträt von Kardinal Matthäus Schiner als ständige Leihgabe. Er sei dem Wunsch des Gommer Präfekten Herbert Volken sehr gerne nachgekommen, betonte der Zuger Kurator. Dies um so mehr, als der Fast-Papst Schiner in Zug gar nie ausgestellt worden sei, da ihn in Zug eh niemand kenne. Die Stadt Zug hat das Porträt zusammen mit anderen Objekten 1975 dem Museum Burg geschenkt. Wie das aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende Porträt in den Besitz der Stadt Zug kam, ist nicht bekannt. «Kardinal Schiner möge sich nach diesem langen Exil baldmöglichst wieder wohl in seiner Heimat fühlen», wünschte ihm Alex Claude.


Alex Claude, Sammlungskurator Museum Burg Zug

Das Amici-Treffen in Bildern

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Medien-Echo

«Walliser Bote» vom 24. November 2014

«Regionalzeitung Aletsch-Goms» vom 5. Dezember 2014


rro_Interview mit Tony Jossen

  • rro_2014_11_22
    Interview mit Tony Jossen

rro_Interview mit Werner Bellwald

  • rro_2014_11_22
    Interview mit Dr. Werner Bellwald

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