Amici-Treffen 2018

Gedanken des Obmanns

Wie in den vergangenen Jahren, darf ich Euch als Teil meines Jahresberichts ein paar Gedanken zum gesellschaftlichen und ethischen Umfeld, in dem wir uns tagtäglich bewegen, darlegen. Wir sind nicht nur eine tolle kulturelle und fröhliche Gemeinschaft, sondern versuchen auch zu unsern christlichen Überzeugungen zu stehen, auch wenn dies Mut und Standfestigkeit erfordert. Wir verurteilen und urteilen nicht, möchten aber für uns das verfassungsmässige Recht der freien Meinungsäusserung ebenfalls beanspruchen. Gestatten sie mir, das auszusprechen, was mein Herz bewegt. Ich stelle meine Gedanken unter Titel:

Hemmungslosigkeit oder Fortschritt ohne Grenzen ?

Ich möchte die gestellte Frage mit der grossartigen Parabel der Sieben Weisen aus der griechischen Antike beantworten: Ihre Erkenntnis war, dass es für ein gutes soziales und persönliches Leben, „Mende agan“ brauche d. h. Nichts zu sehr und nichts im Übermass! – Die Briger Dichterin Rezman (Nanzer Celine) hat dies leicht abgewandelt, mit dem Ausspruch: „Alles mit Mass, dann hast du Chance!“ Auf der Grundlage dieser Erkenntnis merken wir, dass man eine ganze Lebens- und Staatsphilosophie aufbauen kann. Das Übermass zeigt sich in allen Bereichen der Grenzenlosigkeit. Dies führt automatisch zu einer Verabsolutierung einer Idee, die dann allen aufgezwungen werden soll. Dazu drei Beispiele:
Für die Kommunisten der alten Schule war dies die klassenlose Gesellschaft, also die Klasse.
Für die Nazis war dies die germanische Rasse.
Für den heutigen Kapitalismus der neuen Schule ist es die Kasse.
Daraus ist leicht ersichtlich, dass die Beschränkung auf das rein Diesseitige ins Verderben führen muss. Niemand und nichts kann und darf sich an die Stelle des Absoluten setzen und totale Herrschaft und Gefolgschaft beanspruchen, wie wir das heute nur allzu oft erleben müssen. Nur Gott ist absolut. Seine allmächtige Güte und Barmherzigkeit übersteigt alles Diesseitige und ist für uns arme Menschlein darum uneinholbar und letztlich auch überlebensnotwendig. Wenn moderne Ideologen sich leichtfertig über diese Tatsachen hinwegsetzen, dann machen sie sich gleichsam zu einem Götzen und überschätzen sich masslos. Nicht nur die Sieben Weisen haben das schon in der Antike erkannt, sondern auch grosse Philosophen wie Blaise Pascal. Er prägte den berühmten Satz: „l’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. « (pensées VI 358). Der Mensch ist weder Engel noch Tier und das Unglück will es, dass wer aus ihm einen Engel machen will, ein Tier aus ihm macht.“
Noch schlimmer wird es, wenn der Mensch irgendeine seiner Ideen im Diesseits zu einer Ersatzreligion machen will, anstelle des letztlich nicht fassbaren Herrgotts. Dann wird nämlich das Vollkommene bereits auf Erden fassbar, definierbar und der Anspruch wird totalitär. Man kann dann den Satz von Blaise Pascal abwandeln in: „Qui veut faire Dieu, fait le diable.“ Wer Gott spielen will, macht sich zum Teufel! In der Konsequenz heisst dies nichts anderes, als dass der Mensch nie vollkommen sein kann. Der Wunsch von Papst Franziskus ist auch für uns wegweisend, wenn er sagt: „Ich bin ein Sünder – betet für mich!“
In diesem Zusammenhang muss man auch die Hemmungslosigkeit und Fortschritts-gläubigkeit der 68-er-Revolution sehen. Die Stichworte dazu sind wohlbekannt: Befreiung und Selbstverwiklichung des Einzelnen im Bereich der Sexualität, verbunden mit dem Antibaby-Pillengenuss bis zur Unfruchtbarkeit; freier Drogenkonsum bis zu Verblödung; Abtreibung und Euthanasie, als ob der Mensch Herr über Leben und Tod wäre; Zerstörung des traditionellen Familienbildes durch die sog. Ehe für alle; Leihmutterschaft für Homosexuelle; schändliche Missbrauchsaffären von geweihten Vertretern der Kirchen und die neueste Verwirrung: der Genderismus, der dem Herrgott in seine Schöpfung eingreift und unsern Kindern unsäglichen Schaden zufügen will. etc.
Kurz: in unserer heutigen Zeit der Irrungen und Wirrungen kommen uns immer mehr die zeitlos gültigen Werte abhanden, die unser eigenes und gesellschaftliches Leben in Ordnung halten und so unser Leben lebenswert machen.
Die richtige Diagnose für uns alle ist nicht einfach. Eines ist allerdings klar: Wer sich vom Übernatürlichen, vom Göttlichen abwendet und alles nur in Frage stellt, kann nicht zufrieden und glücklich sein Leben gestalten. Wenden wir darum unsern Blick nach „Oben“ und nehmen wir wieder einmal den Rosenkranz in die Hand. So sind wir geborgen in Gottes Hand, denn: „Die Pforten der Hölle werden diese verbeulte Kirche nicht überwältigen!“
Ich möchte aber nicht im Negativen stehen bleiben und euren Blick auf das Positive, das Gute hinlenken. Man muss es nur zur Kenntnis nehmen und es gäbe hier sehr Vieles zu erwähnen. Einige wenige Beispiele, die mich im vergangenen Jahr berührt haben, möchte ich euch nicht vorenthalten:
Da wären zuerst einmal die Pastoralreisen unseres obersten Dienstherrn, Papst Franziskus nach Bangladesch, nach Südamerika, in die baltischen Staaten, wo er immer wieder auch den Menschen auf der Schattenseite des Lebens Trost und Kraft spendete und überall als einfacher Pilger um Frieden und Gerechtigkeit gebetet hat. Dabei scheute er sich auch nicht, klare und wegweisende Aussagen zu machen, die den Mächtigen nicht gefallen mögen. In Litauen sagte er in einer Ansprache: „Die Entwicklung der Gemeinschaft vollzieht sich nicht und lässt sich nicht allein am Umfang der Güter und Ressourcen ablesen, die man besitzt, sondern am Wunsch, zum Leben in all seinen Phasen grösste Sorge zu tragen. Dies ist nur insoweit möglich, als es Verwurzelung in der Vergangenheit, Kreativität in der Gegenwart und Vertrauen und Hoffnung in das Morgen gibt. Sie bemisst sich in der Hingabe und im Einsatz, wie es frühere Generationen bezeugt haben in der Zeit der Unterdrückung.“
Weil wir Amici auch eine grosse Familie sind, noch dieses Zitat am Weltfamilientag in Dublin vor mehr als 500‘000 begeisterten Teilnehmenden; „Familien sind für Kirche und Gesellschaft unverzichtbar und die Hoffnung für die Welt“. Besonders mahnte er den Schatz der Erfahrung und Weisheit der älteren Generation zu nutzen, wörtlich:“ Eine Gesellschaft, die die Grosseltern nicht wertschätzt und sie in Heime abschiebt, ist eine Gesellschaft ohne Zukunft!“ Damit bin ich mitten in unserer Amici-Familie angekommen und verbeuge mich vor allen Grosseltern, Eltern, Tantini und Onkeln der älteren Generation und bitte Euch alle, ihnen mit einem kräftigen Applaus zu danken. (Äs Munzi in der Pause wäre ebenfalls angebracht.)


Tony Jossen amici-Obmann

Worte des Stiftungsratspräsidenten

Sehr verehrte Gäste, Damen und Herren, liebe amici
12 Jahre, eine kurze Zeit, wenn man zurückblickt und feststellt: ”schon vorbei!” Eine lange Zeit wenn sie vor einem liegt und man einen Weg zu gehen hat. Im Leben des Menschen beginnt ein neuer Abschnitt, er verlässt die Kindheit, es beginnt die Jugend aber auch die Purbertät. Man muss sich orientieren, lernen und wissen wohin man geht.
Unser Museum das Zentrum Garde hat bereits 12 Jahre hinter sich. Auf diese Zeit können wir zu Recht stolz sein. Es hat sich prächtig entwickelt von Kinderkrankeiten und Unfällen verschont. Das hat natürlich mit beherzter und kompetenter Betreung zu tun. Es ist immens, was in diesen 12 Jahre passiert ist, was in der Ausstellung alles realisiert ind integriert worden ist. Dazu kommem die regelmässig erscheinenden Publikationen mit interessanten Inhalten. Unserem Hauptbetreuer Werner Bellwald geheh die Ideen nicht so schnell aus. Ganz so wie Hermann Hesse dies beschreibt. ”Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit Fragezeichen. Ein Plus an Wissen bedeutet ein Plus an Fragestellungen, und jede von ihnen wird immer wieder von neuen Fragestellungen abgelöst.”
Das Museum lebt, es entwickelt sich ständig weiter. Es ist keine Gruft für die Überreste vergangener Gardezeiten. Die Themen werden fachmännisch ans Licht geholt, von verschiedenen Seiten beleuchtet und erforscht und dem interessierten Publikum zugänglich gemacht.
Ein grosses und wichtiges Etappenziel im Leben unseres Museums ist die Einweihung der Sala Guardia durch Bischof Jean-Marie Lovay gestern Abend, am Freitag, 9. November 2018. Der Raum mit grossformatigen Wandbildern von Martin Jordan (und seinem BruderWerner selig) faszinieren die Betrachter und laden zu einer ganz anderen Begegnung mit der Gardegeschichte ein. Martino Karlen, der sich mit Herzblut für den Ausbau dieses fantastischen Raumes eingesetzt hat, wird sie mit näheren Ausführungen informieren. Aber Sie müssen die Sala unbedingt selber betreten und sich von der Aura berühren lassen.
Wer vor dem Eingang der Caverna steht, wird kaum übersehen, dass weitere grosse Projekte geplant und in Angriff genommen worden sind.
Ein neuer Zugang mit Felsendom, Rezeption, Museums Shop, Toiletten und und sind vorgesehen. ES fehlt nur noch der definitive Entscheid des Kantonalen Bauamtes, was an ein Wunder grenzen würde.
Allem zum Trotz: Die Entwicklung steht nach 12 Jahren überhaupt nicht still.
Es braucht allerdings Leute, die sich dafür einsetzen. Hier denke ich an den Stiftungsrat und dessen konstruktive Zusammenarbeit.
Es sind engagierte Personen, welche sich ehrenamtlich für den Fortbestand, die Planung und die Finazierung unseres Museums einsetzen.
In den Sitzungen des noch laufenden Jahres wurde über zahlreiche Projekte und Arbeiten befunden.
Es braucht aber noch eine Kraft, eine Person mit Visionen, Ideen und der beinahe unerschöpflichen Energie und Hingabe, diese auch umzusetzen und selber Hand anzulegen.
Dr. Werner Bellwald danke ganz herzlich für dein Engagement.
Mein grosser Dank gehört meinen Kollegen im Stiftungsrat:
Amici Obmann Tony Jossen, unserem sprudelnden Türöffner bei so vielen potenten Institutionen und Personen
Roland Walker, den treuen Hüter der Schatztruhe
Sigi Heinzen, dem charmanten Museums Guide
Martino Karlen, dem Wächter der Armeria und der Sala Guardia
den Stiftungsräten Valentin Pfammatter, Marcel Mangisch, Lukas Schmuki, und Yves Zurwerra für ihre uneingeschränkte Bereitschaft und Mitarbeit.
Danken möchte ich auch unserem unermüdlichen Webmaster Hans Werz.
Und den zahlreichen Führerinnen und Führern des Museums
Dank geht an alle Sponsoren, die Loterie Romande und besonders auch an die Gemeinde Naters, welche sich mit ihrem Engagement für La Caverna stark macht.
Am Schluss meiner kurzen Ansprache danke ich ihnen, liebe amici und Stifter für ihre Anwesenheit und Unterstützung.
Ich wünsche euch allen einen erfreulichen amici Tag 2018.

Stefan Ruppen, Präsident des Stiftungsrates


Stefan Ruppen Präsident des Stiftungsrates

Die Zahlen und Statistiken des Kassiers




Führungen im Museum


3230 Führungen haben wir Ex-Gardisten seit dem
11.11.2006 gemacht und dabei 1902 Gruppen durchs Museum geführt.
Vom 1.November 2017 bis zum 31.10.2018 haben wir 95 Gruppen in 157 Führungen durchs Gardemuseum geführt. Teilgenommen haben daran ca. 2500 Personen.
Dazu kommen für den gleichen Zeitraum ungefähr gleich viele Führungen und Besucher die das Festungsmuseum besichtigt haben.
Ab dem 1. September 2018 kommt neu das Strahler Museum dazu.
Dazu noch die Anlässe wie Delegiertenversammlungen, Familienanlässe, Geburtstagsparty und kulturelle Anlässe die im Kulturfels stattfinden.
Wie ihr seht, es ist einiges los in der alten Festung von Naters mit jährlich über 6000 Besuchern.
Das ist das, was wir mit der jetzigen Freiwilligen-Arbeit leisten können. Um mehr Besucher durch die Museen führen zu können, müssten wir einen Betrieb organisieren der 100 – 150 Stellenprozente benötigen würde. Und vor allem müsste das Sicherheitskonzept in der Festung überdacht und stark gelockert werden. Und da sehe ich bei der Kantonalen Baukommission und den zuständigen Stellen wenig Chancen. Man darf vor allem nicht vergessen, dass wir in der Festung in einem ganz speziellen Ort sind.
Mit seinen 673 Führungen und mit seinen 85 Jahren setzt Sigi Bestmarken, die wir anderen nur schwer erreichen können. Dafür Sigi gilt dir unser Dank und Respekt. Ich habe mal nachgerechnet. Ich werde dich Sigi im Jahr 2045 einholen.
Tony, im Jahr 2045 werden auch unsere nächsten Erneuerungs-Wahlen in den amic-Vorstand sein, und wir stehen selbstverständlich zu Verfügung. Politisch ausgedrückt; wir planen langfristig, nachhaltig und wertschöpfend.
Im 2017-18 haben unser Obmann Tony mit 24 und Wisi mit 23 am meisten Führungen gemacht.
Mein ehrlicher aufrichtiger Dank gilt allen Führern, Führerinnen und Helferinnen, den beiden Führerinnen Natahlie Jossen und Rebecca Clemenz aus unserer Gardefamilie,
Mir bleibt noch zu danken;
Danken möchte ich euch allen, amici und Stifter
Danken möchte ich all den Sponsoren und Gönnern.
Allen voran der Loterie romande, wo unser Kurator Werner Bellwald immer wieder Sponsorengelder für unsere Projekte zugesprochen bekommt, der Gemeinde Naters mit seinem Präsidenten Franz Ruppen und unserem initiativen Kulturverantwortlichen Gemeinderat Ives Zurwerra.
Ives wir schätzen deine Zusammenarbeit sehr.
Aber auch dir lieber Werner dessen Arbeit wir vom Gardemuseum aber auch die aktive Garde in Rom sehr schätzen, gilt unser Merci. Dass es auch Neider, Besserwisser und kulturelle Geisterfahrer gibt, ist ein riesengrosses Kompliment für deine Projekte und Arbeiten als Kulturschaffender.
Danken möchte ich allen helfenden Händen und derer gibt es viele. Stellvertretend und mit der Bitte und dem Auftrag den Saal am Ende unseres amici-Treffen aufzuräumen nenne ich hier jeweils die Eingreiftruppe „Squadra speziale all Attaco“. Wenn sie aktiv wird ist der Saal in 10 Minuten leergeräumt.


Roland Walker Kassier und Führungsstatistiker

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