Schweizergarde-Museum Naters
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Amici-Treffen 2019

Über 40 Gardisten standen stramm und erneuerten ihren Fahneneid.

Tony Jossen

amici-Obmann

Nach der eindrücklichen Vereidigungszeremonie (vgl. Bericht auf der Startseite), schritt Obmann Tony Jossen zur Erledigung der traktandarischen Geschäfte. Sein Gruss galt allen Stiftern und amici, welche aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland angereist waren. Ein spezieller Gruss galt dem Apostolischen Nuntius Erzbischof T. E. Gullickson.

Die wichtigsten Realisationen des letzten Jahres
In Vertretung des verhinderten Kurators Dr. Werner Bellwald erwähnte er die wichtigsten Arbeiten, welche 2019 realisiert wurden
– Vier Gardefahnen wurden restauriert und in schönen Glasfenstern ausgestellt.
– Die Uniformen wurden ergänzt und neu ausgestellt.
– Diverse Boxen wurden neu mit Exponaten gefüllt.
– Bellwalds Mitarbeit an der neuen Publikation «Sala Guardia» war sehr wertvoll.
– Ein neuer Film konnte in der Schatzkammer installiert werden.
– Bis Ende November findet in der Galerie Beyeler in Pratteln die grösste und umfangreichste Ausstellung über die Schweizergarde statt. Werner hat auch dort die Exponate aus unserm Museum aktiv betreut.

Nach mehr als fünfjährigem Hin und Her und juristischen Spitzfindigkeiten müssen wir leider auf die geplante Felsengrotte verzichten, weil die KBK die Bewilligung für den Bau nicht bewilligen wollte.
Wir konzentrieren uns auf das komischerweise bewilligte Empfangsgebäude ausserhalb der Festung, das unter kundiger Leitung von Architekt Otto Vogel im Rohbau bereits erstellt ist. Im kommenden Jahr wird der Innenausbau realisiert. Namhafte Sponsoren konnten gefunden werden, die wir bei der Einweihung würdigen werden.
Vielleicht werden die «Diener des Volkes» zu Sitten uns auch endlich die Betriebsbewilligung für die Museen in der LA CAVERNA erteilen, im Sinne der Rechtsgleichheit mit den Festungsmuseen im Unterwallis!

Das Empfangsgebäude ausserhalb der Festung ist im Rohbau bereits erstellt.

Die Zahlen und Statistiken des Kassiers

Roland Walker

Finanzchef

Nebst meinem Kassabericht nehme ich gerne die Gelegenheit wahr, einer Person zu danken und euch etwas von Rom zu berichten, was sogar Papst Franziskus schmunzeln liess.
Wir von den Exgardisten und dem Gardemusuem sprechen einer sehr verdienten und von uns sehr geschätzen Person heute und hier ein grossen Dankeschön aus.
In Rom anlässlich der Festivitäten zur 200-Jahr-Feier unseres Kantons hat David Lochmatter die Musikgesellschaft Belalp als Dirigent brilliant geleitet. Im Damasushof und später auf dem Sacrato von Sankt Peter hat er mit der MG Belalp Papst Franziskus mit dem Tango Argentino tief gerüht und berührt.
Auch konnten wir bei der Exgardisten-Tagung 2018 in Naters auf David Lochmatter und die MG Belalp zählen.
Gratulieren wollen wir dir auch zu den herausragenden Leistungen die du mit der Jungendmusik Belalp am diesjährigen Schweizerischen Jugendmusikfest in Burgdorf erreicht hast. Da kommen junge, motivierte, sehr anständige Jugendliche nach die der MG Belalp so gut tun werden.

Einen San-Pietrino für den Dirigenten

Der ehemalige Vize-Kommandant und heutige Obmann Tony Jossen überreichte David Lochmatter ein kleines Stück Peterplatz, einen San-Pietrino, einen echten Plasterstein vom Peterplatz. Er soll ihn vor allem an die schönen Zeiten mit der MG Belalp erinnern.

Projekte die wir bis 2025, gemäss unserer Broschüre «Das weltweit einzige Museum der Päpstlichen Schweizergarde weiterbauen» realiseren möchten.
– Sanierung der Schatzkamer; neue Gegenstände für die Schatzkammer
– Schweizer in fremden Diensten
– Publikation der Grossobjekte
– Filmpräsentation der Schatzkammer-Boxen – Videointerviews
– App für Smartphons, welches bereits in der Testphase ist
– Die Rezeption vor der Festung als zusätlich benötigten Raum. Für die Realisierung stellen das Gardemuseum und Werner Bellwald mit seinem Museum Les Valaisannie je 60'000 Franken zur Verfügung.

Die Kosten all dieser Projekte belaufen sich auf ca 500'000 Franken. Wir werden in den nächsten fünf Jahren ca. 300’000 an Mittel beschaffen müssen.
75'000 Franken erhalten wir dabei von euch carissimi amici. 100'000 bis 150'000 Franken sind unserem Obmann Tony bereits mündlich zugesichert worden. Bei so grossartigen Mittelbeschaffern macht es echt Freude, Kassier zu sein. Den Rest werden wir von Sponsoren beschaffen. Ich bin überzeugt, dass wir die Mittel besorgen können, haben wir doch in den vergangengen 13 Jahren pro Jahr ca 170'000 Franken erhalten.

3486 Führungen haben wir Ex-Gardisten seit dem 11.11.2006 gemacht und dabei 2014 Gruppen durchs Museum geführt.

Vom 1.November 2018 bis zum 31.10.2019 haben wir 112 Gruppen in 197 Führungen durchs Gardemuseum geführt. Teilgenommen haben daran ca. 3000 Personen. Dazu kommen für den gleichen Zeitraum ungefähr gleich viele Führungen und Besucher die das Festungsmuseum besichtigt haben. Ab dem 1. September 2018 kommt neu das Strahler-Museum dazu. Dazu noch die Anlässe wie Delegiertenversammlungen, Familienanlässe, Geburtstagspartys und kulturelle Anlässe, die im Kulturfels stattfinden.
Es ist einiges los in der alten Festung von Naters mit jährlich über 6500 Besuchern.

Mit seinen 684 Führungen und mit seinen 86 Jahren setzt Sigfried Heinzen eine unglaubliche Bestmarke. Dafür, Sigi, gilt dir unser Dank und Respekt.
Die Spitzenreiter im 2018/2019 sind Roland Walker mit 38, Tony Jossen mit 35 und Alois Baumgartner mit 25 Führungen.
Mein ehrlicher aufrichtiger Dank gilt allen Führern, Führerinnen und Helferinnen.

«Sie haben eine gute Wahl getroffen...»

Stefan Ruppen

Stiftungsratspräsident

Ich begrüsse sie alle ganz herzlich zu unserem alljährlichen Amici-Treffen und gratuliere ihnen allen, denn sie haben die gute Wahl getroffen, heute hier zu sein. Mit ihrer Anwesenheit bezeugen sie ihre Sympathie und Unterstüzung unseres Museums «Zentrum Garde Naters».
Das Gardemuseum schreibt Erfolgsgeschichte. Seit seiner Eröffnung am 11. 11. 2006 lässt die Besucherzahl nicht nach. Die Führungen mit angemeldeten Gruppen erfreuen sich immer noch grosser Beliebtheit, die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher zeugen von ihrer Begeisterung.
Das liegt in erster Linie an der fantastischen Ausstellung und an der kompetenten, egagierten und freundlichen Vermittlung durch unsere Museumsführer, denen ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ausspreche.
Es ist beinahe unglaublich, was in der Zwischenzeit alles projektiert und realisiert wurde. Die «Sala Guardia» und der Neubau des Eingangs mit Rezeption und Museumsshop gehören da zu den grossen Projekten. Zudem wird das Museum ständig weiterentwickelt, um die Besucher stets aufs Neue zum Dialog mit der Geschichte der Schweizergarde und der Gardisten, nicht wenige davon aus Naters, einzuladen.
Dass dies gewährleistet ist, verdanken wir an erster Stelle Dr. Werner Bellwald, der mit viel Herzblut, Enthusiasmus und hoher wissenschaftlicher Sachkenntnis die Geschichte und die Zeitzeugen ins richtige Licht stellt.

Die Stiftung «Kulturzentrum Päpstliche Schweizergarde Naters» besteht aber schon seit dem Jahr 2002. Obwohl ich nie Gardistendienst versehen habe und meine militärischen Ambitionen äusssert bescheiden sind, durfte ich dieser Organisation als Stiftungsratspräsident vorstehen. Ich habe diesen Auftrag damals als Mitglied der Kulturkommission Naters wahrgenommen.
Der Stiftungrat mit seiner Entourage ist eine Gruppe von Leuten, welche hoch motiviert, mit selbstlosem Einsatz, für den Unterhalt, die Organisation und zukünftige Entwicklung des «Zentrum Garde» einstehen.
Nach 18 Jahren Stiftungsratspräsident werde ich im kommenden Jahr 2020 von diesem Amt zurücktreten.
Ich tue dies weder mit einem lachenden noch einem weinenden Auge, weil ich weiss, dass eine kompetente Gruppe, unser jetziger Stiftungrat, mit ihrem enormen Engagement für qualitativ hochstehende Kontinuität sorgen wird.

Ich danke meinen Kollegen im Stiftungsrat:
Tony Jossen, unermüdliche Triebfeder, Monsieur Unruh mit Connections über Bergdorf, Grossfirmen, Institutionen, Vatikan bis hin zum Adel ...
Roland Walker, dem Schatzmeister, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt, Lächeln ...
Sigi Heinzen, dem Ex Gardisten und philosophischen Museumsguide ...
Valentin Pfammatter, Chronist und Protokollant ...
Marcel Mangisch, dem weisen Berater ...
Yves Zurwerra, dem Kulturminister von Naters ...
Martino Karlen, der Ideen hat und sie auch verwirklicht ...
Hans Werz, dem Gutenberg im Web-Setzkasten ...

Lukas Schmuki, Zentralpräsident der ehmaligen Schweizergardisten, verlässt den Stiftungrat. Neu heisse ich Cyrille Fauchère, Vizepräsident der ehemaligen Schweizergardisten, im Stiftungsrat herzlich willkommen.

Und ganz besonders danke ich Wener Bellwald, unserem Kurator, dem genialen Historiker, Tausendsassa und lieben Freund.

Natürlich geht mein Dank auch an die Loterie Romande und an die Gemeinde Naters, welche sich mit ihrem Einsatz für LA CAVERNA stark macht. Ich bin froh, dass die Gemeinde auch in die kulturelle Infrastuktur investiert, denn das verleiht Naters ein Profil, einen Charakter, eine überregionale Ausstrahlung. Ich denke, das Museumszentrum LA CAVERNA mit dem Kulturfels und das WNF sind solche Leuchttürme.

Ich danke ihnen, liebe amici, liebe Stifter, für ihre Bereitschaft und Unterstützung. Sie sind uns wichtig!
Ich wünsche euch allen einen erfreulichen amici Tag 2019.

Stefan Ruppen
Präsident der Stiftung Kulturzentrum Päpstliche Schweizergarde Naters

Gardeinformation aus erster Hand

Christoph Graf

Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde

Gardekommandant Christoph Graf – regelmässiger und gern gesehener Gast an den amici-Tagungen – informierte die Stifter und amici über Aktuelles aus dem Gardequartier. Eine der grossen Aufgaben, welche das Kommando als Daueraufgabe zu lösen hat, ist die Rekrutierung neuer Gardisten. Nicht zuletzt deshalb, weil der aktuelle Soll-Bestand von 110 Mann auf 135 Mann erhöht werden muss. So bringt sich die Schweizergarde auf den sozialen Medien und an Berufsmessen als potenziale Arbeitgeberin ins Gespräch. Ein Trumpf im Ärmel ist dabei eine neue Ausbildung zum bewaffneten Polizei-Assistenten.
Weiter gilt es auch, für die Korpsangehörigen eine neue Unterkunft zu bauen. Schon jetzt ist die Wohnsituation prekär: Sechs Familien wohnen fuori mure. Im nahen Ausland... Wenn alles nach Plan verläuft soll 2023 mit dem Kasernenneubau begonnen werden. Eine Stiftung, unter dem Vorsitz des ehemaligen Nationalbankpräsidenten Jean-Pierre Roth, ist dabei die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen.

Willkommen im grössten Walliser Dorf

Franz Ruppen

Gemeindepräsident und Nationalrat

Gemeindepräsident Franz Ruppen hiess die versammelten Stifter und amici im grössten Dorf des Wallis willkommen. Er überbrachte das Grusswort des Gemeinderates und des eidgenössischen Parlaments. Er unterstrich, das weltweit einzige Museum der Päpstlichen Schweizergarde eine grosse Bereicherung für die Gemeinde Naters sei. Der amici-Tag sei auch ein Tag der Freundschaft und der Verbundenheit und zwischenzeitlich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Tradition geworden. Sein Dank galt allen, welche sich für den weiteren Ausbau des Gardemuseums einsetzen.

Bilderbogen Amici-Treffen 2019

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Fotos: Bruno Enz und Franziska Karlen

Über 40 Gardisten standen stramm und erneuerten ihren Fahneneid.

Der Fahneneid der Schweizergardisten

Wie jedes Jahr trafen sich die Stifter und Amici des Kulturzentrums der Päpstlichen Schweizergarde am 9. November zum traditionellen «Martini-Fest», im Andenken an den Gardepatron St. Martin, im Zentrum Missione von Naters.
Das diesjährige Treffen stand ganz im Zeichen von zwei Premieren: einerseits war erstmals die Zentralfahne der ehemaligen Gardisten bei uns Walliser Gardisten zu Gast. Jede Fahne ist nicht einfach ein Stück buntes Tuch, sondern das Erkennungszeichen einer verschworenen Gemeinschaft und ist in unserm Fall das Symbol für unsere Treue zur Kirche und zum Heiligen Vater.
Weil andererseits Papst Franziskus den vergangenen Monat Oktober zum a.o. Missionsmonat erklärt und uns alle ermuntert hat, Missionare zu sein, wollten die anwesenden Gardisten ein öffentliches Zeichen ihrer unverbrüchlichen Treue zu Kirche und Papst setzen. Denn jeder Getaufte ist, gestärkt durch die Firmung, ein Bote für die Frohe Botschaft, wo immer er im Leben stehen mag. Dieses Motto: «Getauft – Gesandt!» ist auch für uns Gardisten eine stete Verpflichtung, auch wenn man das uns vielfach gar nicht ansieht und wir manchmal ganz komische Gesandte sind. Aber wie sagt Papst Franziskus: «Ich bin ein Sünder – betet für mich!» Um wieviel mehr sind wir alle auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen.
S.E. Erzbischof T. E. Gullickson, Apostolischer Nuntius für die Schweiz und Liechtenstein, ermunterte die Gardisten, zu ihrer Verpflichtung zu stehen und rief ihnen die Eidesformel in Erinnerung. Über 40 Gardisten standen stramm und erneuerten ihren Fahneneid, den sie zum Teil vor langer Zeit in Rom abgelegt hatten. Die innere Rührung war ihnen anzusehen, gilt doch ihre Losung: «Einmal Gardist – immer Gardist» ein Leben lang.

Die Eidesformel, von Nuntius Gullickson vorgetragen lautet:

«Ich, Hellebardier (Name) schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst ... und seinen rechtmässigen Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben.
Ich übernehme dieselbe Verpflichtung gegenüber dem Heiligen Kollegium der Kardinäle während der Sedisvakanz des Apostolischen Stuhles.
Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam.
Ich schwöre, alles das zu beobachten, was die Ehre meines Standes von mir verlangt."

Der Gardist ergreift mit der linken Hand die Fahne und hebt seine Schwurhand zum Himmel:

«Ich, Hellebardier (Name..), schwöre, alles das, was mir soeben vorgelesen wurde, gewissenhaft und treu zu halten, so wahr mir Gott und unsere Heiligen Patrone helfen!»